BuddyCare

Versorgungsoptimierung von Schwerstkranken

Menschen mit schwersten fortgeschrittenen Erkrankungen sowie ihre Angehörigen sehen sich bereits ab Diagnose mit großen Herausforderungen konfrontiert. Für sie steht die Welt Kopf. Trotz eines bereits bestehenden breiten Informations- und Unterstützungsangebotes erreicht viele der Betroffenen die angemessene Versorgung und Unterstützung häufig zu spät oder gar nicht. Ähnlich wie eine Hebamme am Anfang des Lebens braucht es eine Person, die die letzte Lebensphase begleitet: ein Buddy, der als gut vernetzter Multiplikator zeitnah und unkompliziert hilft und vermittelt.

Förderung

Versorgung von Menschen im letzten Lebensjahr in Köln

Seit 2023 gibt es in Köln das Projekt "Ein Buddy - für Menschen mit schwersten fortgeschrittenen Erkrankungen und ihre Angehörigen". Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten am Zentrum für Palliativmedizin der Universitätsklinik Köln wurde gemeinsam mit der kommunalen Initiative Caring Community das Projekt entwickelt. Der Buddy ist jemand, der Schwerstkranken und ihren Angehörigen zur Seite steht, der Zeit hat und zuhört, der krisenfest und frühzeitig ansprechbar ist, "bevor es brennt". Die Dt. Fernsehlotterie fördert das Projekt, Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist Schirmherrin. Um die Wirksamkeit des Buddys belegen und eine Verstetigung erwirken zu können, bedarf es einer wissenschaftlich basierten Evaluation. Hier fördert die Marga und Walter Boll-Stiftung.

Ziel des Buddys ist es, möglichst schnell und ressourcenschonend eine den individuellen Lebensformen und Bedürfnissen angepasste Versorgung zu erreichen, um neben einem würdevollen Sterben auch ein unbelastetes Weiterleben der Angehörigen zu ermöglichen. Die geschulten haupt- und ehrenamtlichen Buddies arbeiten multiprofessionell und niederschwellig, sie helfen bei der Orientierung im Gesundheitssystem und vor allem beim Zugang zu einer adäquaten Versorgung. Sie verzahnen die stationäre und ambulante Versorgung mit dem Hauptziel, die Rate ungeplanter (Re-)Hospitalisierungen zu reduzieren, das klinische Outcome und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, die Belastung der Angehörigen zu verringern sowie systemische Barrieren bei der Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen abzubauen.

Die wissenschaftliche Evaluation des Buddy Care-Programms nimmt die möglichen Effekte des Programms auf die Situation der Erkrankten und ihrer Angehörigen in den Blick. Darüber hinaus werden fördernde und hemmende Faktoren für die Umsetzung im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation identifiziert.

Die Studie sieht einen Mixed-Methods-Ansatz vor und bildet sich in fünf aufeinander abgestimmten Arbeitspaketen mit unterschiedlicher Forschungsmethodik ab. Durch die multiperspektivische Evaluation werden die erkrankten Personen selbst, die Angehörigen sowie die Buddies mit einbezogen. Eine Auswertung von GKV-Routinedaten ist zusätzlich geplant.

„Bei schwerer Erkrankung hilft ein Buddy, die Versorgungsangebote auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen und Angehörigen abzustimmen und so eine hilfreiche Brücke zu bauen.“

Priv.-Doz, Dr. Dr. Julia Strupp, Projektleitung
Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln

Gutes fördern. Gutes tun.