Urban Gardening

Ernährungsgerechtigkeit in Porz-Finkenberg

In einem der dichtesten besiedelten Wohnräume Kölns bauen die Projektteilnehmer vor Ort frisches Gemüse an und machen dieses den Bewohnern direkt zugänglich. Dies treibt vor allem den Gerechtigkeitsaspekt von Zugang zu gesunden, frischen Lebensmitteln für Menschen aller sozioökonomischen Hintergründe voran. Zudem sind positive Nebeneffekte dieses Projektes u.a. eine klimafreundliche Produktionsweise, verkürzte Transportwege und ein Ort für nachhaltige Entwicklung. Die Anbauplanung wird mit Beteiligung der Anwohnenden selbst erstellt, sodass sie selbst äußern können, welche Lebensmittel sie konsumieren möchten.

Förderung

solidarische Verteilungsstruktur der Ernte im Sozialraum

Träger des Urban Farming-Projektes im Sozialraum Porz-Finkenberg ist die JobWerk Porz gGmbH, gemeinnütziger Träger der Jugendhilfe und Bildungsarbeit. Auf 650m² eines innenhofartigen Geländes wurden bereits 20 Gemüse-, Obst- und Kräuterkulturen angelegt. Um das Mitmachen der Anwohner und benachbarten Vereine und Gruppen und der Zugang zu alle Aktivitäten, die im Garten passieren, so niederschwellig wie möglich zu gestalten, gibt es feste Zeiten, an denen Tätigkeiten wie Ernte, Aussaat und Pflanzung stattfinden. Eine Kerngruppe von fünf Bewohnenden kümmert sich sehr selbstständig und regelmäßig um die täglich anfallenden Arbeiten wie z.B. das Wässern, an zwei festen Wochentagen werden gemeinschaftliche Arbeiten im Garten durchgeführt.

Der Kerngarten befindet sich zwischen der Brüsseler Straße und der Theodor-Heuß-Straße. Der Anbau orientiert sich an den Prinzipien der "No-Dig"-Methode und ist für urbane, kleine Flächen geeignet, da sie ganz ohne Maschinen und bodenwendenden Maßnahmen auskommt. Stattdessen wird Humus aktiv aufgebaut. Zudem wird durch streng biologische Anbaumethoden beachtlicher Ertrag erwirtschaftet. Diese bodenaufbauende Anbauweise ist sehr ressourcen- und wassersparend und zeichnet sich durch ihre Klimafreundlichkeit aus, da Kohlenstoff nicht nur aktiv eingespart sondern auch im Boden gespeichert wird.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Projektes ist die solidarische Verteilungsstruktur der Ernte. Die Projektteilnehmer ernten an den Erntetagen und teilen dann solidarisch auf: Alle anwohnenden Menschen können zur Ausgabe kommen und erhalten einen Anteil. Erste Erfahrungswerte lassen den Bedarf mittlerweile für die Zukunft gut kalkulieren. Durch die Einbindung der Anwohner etabliert sich der Garten als Identifikationsort für die Menschen.

Entlang dieser Tätigkeiten eröffnet sich ein enormes Potential für praktische und theoretische Bildungsarbeit und Aktivitäten rund um den Garten. Als langjähriger Träger und Bestandteil der Kölner "Hilfelandschaft" arbeitet der Träger bereits intensiv mit Schulen, sozialen Einrichtungen, öffentlichen Institutionen, Kammern und Arbeitgebern zusammen. Durch Kooperationen mit anliegenden Schulen und Kindergärten schafft das Projekt einen außerschulischen Lernort für Kinder und Jugendliche.

„Mit dem ökologischen Gartenbauprojekt in einem Hochhausviertel in Köln-Porz erfahren wir eine sehr positive Resonanz bei den anwohnenden Menschen.“

Katrina McKee, Projektleiterin
JobWerk Porz

Gutes fördern. Gutes tun.