Mädchenprojekt Zukunft

Handwerkerinnenhaus Köln e.V.

Im Mädchenprojekt Zukunft bekommen schulmüde und von Schulmüdigkeit bedrohte Mädchen einen anderen Zugang zu Bildung und neue Chancen. Praktisches Arbeiten in der (Holz-)Werkstatt und eine sozialpädagogische Begleitung stärken und ermutigen die Mädchen, für ihr Leben und ihre berufliche Entwicklung neue Perspektiven zu entwickeln. Bei der gemeinsamen Arbeit in der Werkstatt werden entscheidende Schlüsselqualifikationen wie Ausdauer, Teamfähigkeit und selbständiges Arbeiten vermittelt.

Förderung

Fokus auf Mädchen im Handwerk

Das Handwerkerinnenhaus ist ein Lern- und Bildungsort für Mädchen und Frauen, an dem sie nicht nur einen Schulabschluss erlangen können, sondern auch neue handwerkliche Fähigkeiten an sich entdecken und ihre Berufsperspektiven erweitern können. Mädchen werden auf ihrem Bildungs- und Berufsweg gestärkt und befähigt, ihr Leben selbstbestimmt und frei von Rollenzwängen gestalten zu können. Der Fokus auf Mädchen im Handwerk zielt darauf ab, mit Genderstereotypen zu brechen. Denn Mädchen haben häufig ein sehr eingeschränktes Berufswahlspektrum: Aus über 300 Ausbildungsberufen werden überdurchschnittlich häufig nur fünf geschlechtsstereotypische Berufe gewählt, die zudem oft schlechter bezahlt sind als männerdominierte Berufe.

'Mädchenprojekt Zukunft' hält drei Bausteine bereit, die auf die jeweilige Situation der Mädchen ausgerichtet sind:

Prävention von Schulverweigerung: An den regulären Schulunterricht angegliedert, besuchen schulmüde Mädchen in festen Gruppen werkpädagogische Kurse. In Begleitung einer Tischlerin lernen sie schrittweise die grundlegenden Be- und Verarbeitungsformen unterschiedlicher Materialien wie z.B. Holz, Glas, Fliesen, Metall und einfache Elektroinstallationen. Hier werden handwerkliche Techniken vermittelt und der sichere Umgang mit Werkzeugen und ausgewählten Elektromaschinen erlernt. Ergänzend berät eine Sozialpädagogin die Mädchen in akuten Konflikt- und Krisensituationen und unterstützt sie bei ihrer Lebens- und Berufsplanung.

Intervention bei Schulverweigerung: In enger Kooperation mit der 'Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung Auguststraße' bietet das Handwerkerinnenhaus Köln neun Plätze für schulverweigernde Mädchen der 9. und 10. Klasse. Der tägliche Stundenplan setzt sich aus einer Kombination aus Unterricht, Werkstatt und Gruppenaktivitäten zusammen. Förderschullehrerin, Tischlerin und Sozialpädagogin arbeiten im Team eng zusammen, um jedes Mädchen individuell zu fördern und zum Schulabschluss zu motivieren.

Handwerklich-technische Berufsorientierung: Hier wird Mädchen und jungen Frauen der Bereich Handwerk und Technik sowohl theoretisch als auch praktisch nähergebracht. Damit werden genderspezifische Lücken in der Berufsorientierung und im Übergang Schule - Beruf geschlossen. Schülerinnen ab Klasse 5 erhalten Beratung bis zur Einmündung ins Praktikum und bis ins 1. Ausbildungsjahr.

„Das Handwerkerinnenhaus ermutigt Mädchen, ihr Potenzial auszuschöpfen und ihr Leben frei von traditionellen Rollenbildern selbstbestimmt zu gestalten. Für eine gerechte Zukunft und eine starke Gesellschaft!“

Dr. Myriam Geißler,
Geschäftsführende Vorständin des Handwerkerinnenhaus Köln e.V.

Gutes fördern. Gutes tun.