Außerschulische Bildung

für Kinder und Jugendliche im Europaviertel Kerpen Nord

Seit mehr als 20 Jahren bietet das Internationale Zentrum Kerpen im Sozialraum Kerpen Nord neben vielen anderen Programmen auch eine Hausaufgabenhilfe an. Das Angebot richtet sich an die Kinder des von Migration und Zuwanderung geprägten Kerpener Europaviertels und wurde bislang an drei Tagen pro Woche bereitgestellt. Als der Bedarf der schulischen Begleitung im IZ deutlich anstieg, übernahm die Boll-Stiftung die Kosten für die Ergänzung der Hausaufgabenhilfe. Hierdurch kann das Angebot nun auf fünf Wochentage erweitert werden.

Förderung

Lese- und Kommunikationskompetenz als Hebel für eine gelingende Integration

Außerschulisches Lernen wird seit 1995 im Internationalen Zentrum des AWO Rhein-Erft & Euskirchen e.V. in Form von Hausaufgabenhilfe, Intensivhilfe Deutsch, Bewerbungshilfe und IT unterstütztem Kommunikationstraining praktiziert. In den letzten Jahren ist der Bedarf deutlich gestiegen. Einerseits sind viele Familien aus Kriegsgebieten nach Deutschland geflüchtet. Andererseits migrieren seit 2005 zahlreiche Familien aus südosteuropäischen EU-Ländern. Da viele dieser Familien mit dem deutschen Bildungssystem nur spärlich vertraut sind und die Eltern teilweise selbst die deutsche Sprache nur unzureichend beherrschen, sind ihnen Unterstützungsleistungen bei schulischen Themen und Hausaufgaben ihrer Kinder oft nicht möglich.

Das Quartier Europaviertel Kerpen Nord ist einer der Sozialräume Kerpens mit einem Migrationsanteil von über 50 Prozent. Daher sind die außerschulischen Lern- und Bildungsangebote des Internationalen Zentrums enorm wichtig. Hier wird u.a. durch Förderung der Lese- und Kommunikationskompetenzen der Kinder und Jugendlichen des Viertels gleichzeitig auch Integrationsarbeit geleistet.

Aufgrund der gestiegenen Bedarfe sollten im Jahr 2021 die Bildungsangebote von drei auf fünf Tage wöchentlich ausgedehnt werden. Weiterhin war eine engere Vernetzung und verstärkte Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule und Migrationsberatung geplant. Durch eine Anschubfinanzierung durch die Marga und Walter Boll-Stiftung war diese dringend notwendige Erweiterung möglich. Ziel ist es, Schieflagen abzumildern, entstandene Bildungslücken und -defiziten entgegenzuwirken und dazu beizutragen, Kindern zugezogener Familien für die Zukunft möglichst eine Chancengleichheit in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Mittelfristiges Ziel ist es, diese wichtige Basisarbeit komplett mit öffentlichen Fördermitteln zu bestreiten. Bis dahin bleibt die Boll-Stiftung fester Partner des Internationalen Zentrums.

„Dank der Übernahme der Kosten des zusätzlichen Förderangebotes können wir unsere wichtige Bildungs- und damit Integrationsarbeit ausweiten.“

Andreas Timeus,
Leiter des Interkulturellen Zentrums im Europaviertel Kerpen Nord

Gutes fördern. Gutes tun.