Deutsch ist mega!

Sprachförderung für Kerpener Kinder

Kinder werden mit sehr verschiedenen Sprachfähigkeiten eingeschult. Das Sprachförderprogramm Deutsch ist mega! verbessert die sprachlichen Fertigkeiten in der deutschen Sprache entsprechend den schulischen Anforderungen und dem individuellen Leistungsstand, sodass die Kinder gemäß ihren kognitiven Fertigkeiten in der Schule erfolgreich sein können. Rund 95 Kinder aus fünf Grundschulen in Kerpen, die aufgrund mangelnder Kenntnisse der deutschen Sprache in ihrem Bildungserfolg beeinträchtigt sind, nehmen jährlich an dem Förderprojekt teil.

 

Förderung

individuelle Förderung in Einzelunterricht

Die betroffenen Schulen können den Deutschspracherwerb von Kindern aus Familien mit hohen Belastungsfaktoren bzw. nicht dominant deutsch aufwachsenden Kindern nicht alleine leisten, hierfür wird eine Zusatzstruktur benötigt. Vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW werden bislang weder annähernd ausreichende Fördergelder hierfür ausgelobt noch eine bedarfsgerechte Struktur geschaffen. Auch kommunale Haushaltsmittel stehen nicht zur Verfügung. Daher unterstützt die Boll-Stiftung das Sprachförderprogramm in Kerpen seit 2016 um diese Lücke im Bildungssystem für Kerpen zu schließen. Denn eine frühzeitige Sprachförderung beeinflusst die Bildungsbiografie der betroffenen Kinder enorm.

Das Projekt "Deutsch ist mega!" wurde 2016 ursprünglich entwickelt, um den Kindern mit nicht-deutscher Herkunftssprache individuelle Förderung zukommen zu lassen. Doch auch Kinder aus einheimischen sozial schlecht gestellten Familien kämpfen mit vergleichbaren Herausforderungen. Es gibt weniger Ressourcen für die Ausstattung mit Lernmitteln und eine nur schwach ausgebildete Unterstützungsstruktur in den Familien. Zudem sind die Kinder auf mehreren Ebenen belastet, indem sie z.B. keinen physischen Arbeitsplatz haben, in lauter Umgebung leben und sich schlechter konzentrieren können, mit der Betreuung jüngerer Geschwister belastet sind und in vielen Fällen nicht gesund ernährt werden.

Die sprachliche Förderung des Projektes erfolgt nach gezielter Testung in Form von Einzelunterricht. Denn individuelle und flexible Förderung setzt voraus, dass man sich auf das Lernverhalten und die Entwicklung eines Kindes uneingeschränkt konzentrieren und den Lernfortschritt eines Kindes im Auge behalten kann. Die Förderung wird von ehemals ehrenamtlichen Förderkräften durchgeführt, die nach einem Train-the-Trainer-Prinzip ausgebildet werden. Es finden regelmäßige Fortbildungen sowie Supervisionen mit einer Fachkraft statt.

In regelmäßigen Tests wird der Kenntnisstand der Kinder im Hinblick auf die Schultauglichkeit ihrer Sprachkenntnisse überprüft. Gearbeitet wird mit Buchstabenwürfeln, Bildkarten, Spielplänen und Lesespielen sowie mit Zahlenknobeleien im Zahlenraum bis 100. 

 

„Gezielte und frühzeitige sprachliche Förderung ist der beste Weg, um Bildungsdisparitäten bei Kindern aus bildungssprachfernen Familien zu reduzieren.“

Annette Seiche,
Stabstelle Integration bei der Kolpingstadt Kerpen

Gutes fördern. Gutes tun.