LUBO-LRS

Förderung sozialer Kompetenzen bei LRS

Schwache Leistungen im Schriftspracherwerb in der Grundschule treten gemeinsam mit Auffälligkeiten im Verhalten auf. Zwischen 40 und 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit Lesestörung entwickeln eine psychische Symptomatik wie oppositionelles Verhalten, Ängstlichkeit, Depression, Hyperaktivität sowie geringes prosoziales Verhalten, Aggression etc. Das Förderprogramm LUBO-LRS berücksichtigt die spezifischen Bedarfe von SchülerInnen mit Lese-Rechtschreibproblemen bei der Förderung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen. Das Projekt untersucht diese Form einer dualen Intervention.

Förderung

sozial-emotionale Fähigkeiten und Lese-Rechtschreibleistungen kombiniert fördern

Auf der Basis des erprobten und wissenschaftlich evaluierten Programms "LUBO aus dem All" zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen wird ein Verhaltenstraining entwickelt, evaluiert und in Anwendung gebracht, das den SchülerInnen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche gerecht wird. Denn häufig gehen beide Morbiditäten miteinander einher. Betroffene SchülerInnen gehören zu den vulnerabelsten Gruppen im Bildungssystem. Die Wahrscheinlichkeit von negativen Bildungsverläufen wie etwa geringes Abschlussniveau, Dropout, Schulabsentismus etc. ist hier sehr stark. Auch haben sowohl Kinder mit einer Verhaltensauffälligkeit als auch mit einer LRS eine ungünstige Prognose hinsichtlich ihrer beruflichen und psychosozialen Entwicklung.

Die Förderung der Lese-Rechtschreib-Kompetenz bei SchülerInnen, die gleichzeitig Probleme im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung und des Lernens aufweisen, ist eine drängende Aufgabe des schulischen Bildungssystems. Pädagogische/psychologische Angebote zur Förderung der Kulturtechniken Lesen/Schreiben/Rechnen für sich genommen sind nicht in der Lage, solche komorbiden Problemlagen ausreichend zu bearbeiten. Auch die Kombination zweier Förderangebote (LRS und SEL) scheint wenig zielführend zu sein. Daher stellt die geplante Entwicklung und Implementierung eines Förderprogramms, das die spezifischen Bedarfe von SchülerInnen mit Lese-Rechtschreibproblemen bei der Förderung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen berücksichtigt, eine erfolgversprechende Strategie dar. Hier wird auf ein mehrfach positiv evaluiertes und in der Schulpraxis eingeführtes SEL-Programm "LUBO aus dem All" zurückgegriffen.

Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt in drei Schritten: 1. die Entwicklung eines Ergänzungsmoduls (LUBO-LRS) zum bestehenden präventiven Programm LUBO für Kinder vom ersten bis zum dritten Schulbesuchsjahr mit Auffälligkeiten im Lese- und Rechtschreiberwerb; 2. Umsetzung und Überprüfung der Wirksamkeit des entwickelten Ergänzungsmoduls; 3. Dissemination der Ergebnisse für Praxis und Forschung.

Das Forschungsvorhaben wird als Verbundprojekt zwischen der Universität zu Köln, der Universität Graz und der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich umgesetzt.

„Wir möchten in diesem Verbundprojekt ein Programm zur Prävention von Verhaltensschwierigkeiten entwickeln, das speziell auf Kinder mit LRS zugeschnitten ist.“

Professor Dr. Alfred Schabmann,
Humanwissenschaftliche Fakultät der Uni Köln, Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Lernen

Gutes fördern. Gutes tun.