Wohnangebot für psychisch belastete Eltern

Ausstattung einer neuen Mutter/Vater-Kind-Einrichtung

Der Sozialdienst kath. Frauen e.V. Köln ist Träger von vier Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen in Köln. Zu diesen Einrichtungen gehört auch das Cornelius-Wohnen für suchtkranke und konsumierende Mütter und ihre Kinder in der Thielenbrucher Allee. In der Einrichtung erfahren Alleinerziehende und ihre Kinder Entlastung, Unterstützung, Anleitung und Förderung in allen Belangen. Es entstehen sieben Apartments sowie Gemeinschaftsräume für Elterntrainings und Betreuung. Ziel sind vorrangig die Sicherung des Kindeswohls und die Befähigung der Mutter oder des Vaters zu einem selbständigen Leben mit dem Kind.

Förderung

Psychische Erkrankungen von Eltern wirken auf das gesamte Familiensystem

Psychische Erkrankungen der Eltern oder eines Elternteils können schon die Schwangerschaft und die ersten Lebensjahre eines Kindes belasten. Bundesweit sind jährlich gut eine halbe Million Säuglinge und Kleinkinder von einer diagnostizierten psychischen Erkrankung von Mutter oder Vater betroffen. Hinzu kommt ein noch größerer Anteil von Kindern, deren Eltern psychische Auffälligkeiten oder Anzeichen einer Suchterkrankung aufweisen. Vor allem Alleinerziehende haben ein erhöhtes Risiko für eine psychische Erkrankung, da sie im Alltag oft alleine für die Organisation von Kinderbetreuung, eigener Berufstätigkeit, Haushaltsführung etc. zuständig und damit schnell überfordert sind.

Eltern mit einer psychischen Erkrankung sind häufig zeitweise oder sogar dauerhaft eingeschränkt, ihrem Kind eine sichere Bindung, Fürsorge und ein altersgerecht einfühlsames Eingehen auf die kindlichen Bedürfnisse anzubieten. Zu groß sind die eigenen psychischen und sozialen Belastungen und Herausforderungen des Alltags. Besonders betroffen sind Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter, da in dieser Zeit das werdende Selbst des Kindes geprägt wird. Dementsprechend sind psychische Erkrankungen der Eltern mit einem hohen Entwicklungsrisiko für die Kinder verbunden.

Elternteile mit psychischen Auffälligkeiten oder einer Suchterkrankung benötigen selbst ein intensives Betreuungs- und Hilfesetting, um ihrer Elternrolle gerecht zu werden und dem Kind die für seine Entwicklung so wichtige Sicherheit zu geben. Hierfür hat der SkF e.V. ein Konzept für eine neue Mutter-/Vater-Kind-Einrichtung entwickelt, die in einer eigens gekauften alten Villa in der Thielenbrucher Allee in Köln umgesetzt wird.

In sieben Apartments, Gemeinschaftsräumen und einem großen Garten finden Mütter, Väter und ihre Kinder ein Zuhause auf Zeit und eine auf den Einzelfall ausgerichtete Unterstützung. Bei der intensiven Begleitung der Zielgruppe liegt der Fokus auf der Entwicklung von Eltern- und Erziehungskompetenzen, der Befähigung zu einem selbständigen Leben mit dem Kind und auf der Sicherung des Kindeswohls durch Früherkennung und frühe Interventionen. Dazu gehört auch, dass die Elternteile angehalten werden, die eingeleiteten ambulanten therapeutischen Maßnahmen wahrzunehmen. Sollte einmal ein stationärer Aufenthalt notwendig werden, können die Kinder bei den ihnen vertrauten Menschen im Haus verbleiben. In dieser Zeit werden sie im „Kinderstübchen“, einem Einzel- und Gruppenangebot, betreut.

 

„Die Förderung der Boll-Stiftung sichert die Ausstattung eines Kinderstübchens und dreier Apartments und hilft so bei der professionellen Betreuung von belasteten Eltern und ihren Kindern.“

Angelika Berzdorf-Lenders,
ehem. Vorstandsvorsitzende Sozialdienst kath. Frauen e.V. Köln

 

Gutes fördern. Gutes tun.