Problematische
Mediennutzung

„ESCapade Rhein-Erft-Kreis – Betreuung und
Beratung bei Medienabhängigkeit in Familien“

ESCapade ist ein familienorientiertes Interventionsprogramm für Familien mit Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren mit problematischer Mediennutzung. Das Phänomen der Internetabhängigkeit ist keinesfalls ein vorübergehendes Jugendphänomen, sondern ein ernstzunehmendes Störungsbild, welches besonderer Behandlung bedarf. Doch nicht nur Betroffene, sondern vielmehr alle Familienmitglieder weisen oftmals erhebliche Störungen auf. Daher ist eine familienorientierte Intervention bei dieser Problematik besonders wichtig.

Förderung

Internetabhängigkeit – ein ernstzunehmendes Störungsbild

Das Internet ist mittlerweile zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Seine Vielfältigkeit, die Schnelligkeit der Kommunikation und die Bandbreite der Dienstleistungen machen es zu dem beliebtesten und meistgenutzten Medium unserer Generation. Laut JIM-Studie 2017 besitzen 97% der Jugendlichen zwischen 12 und 19 ein eigenes Smartphone. Bei der Nutzungsfrequenz verschiedener Medien gibt die Studie Auskunft, dass bei den Jugendlichen das Smartphone mit 93% an erster Stelle steht, gefolgt von der Nutzung von Internet mit 89% und von Musik mit 83%. Dem Bericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2017 zufolge weisen ca. 300.000 Jugendliche eine exzessive Mediennutzung auf.

Diese offiziellen Zahlen aus den genannten Studien und Berichten machen das hohe Maß an Mediennutzungen bei Jugendlichen deutlich. Sie gewinnen insofern an Brisanz, da wir wissen, dass exzessive Mediennutzung und pathologisches Mediennutzungsverhalten die Entwicklung von Problemlösekompetenzen bei Kindern und Jugendlichen behindern. Zudem erhöhen sie das Risiko für Abhängigkeitserkrankungen im Erwachsenenalter. Folglich kann das pathologische Verhalten – neben den unmittelbaren psychosozialen Folgen – gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung von Jugendlichen bzw. Heranwachsenden aufweisen.

Das Konzept von ESCapade umfasst psychoedukative, erlebnispädagogische sowie kommunikationsfördernde Elemente. Es werden Beratungsgespräche mit erfahrenen Fachkräften angeboten mit dem Ziel, die psychosozialen Folgeerscheinungen des Mediennutzungsverhaltens zu verringern und damit auch die Belastung für alle Familienmitglieder zu reduzieren sowie die Kommunikationsfähigkeit der Familie durch konkrete Handlungsalternativen zu verbessern.

Das Angebot ist inzwischen im Rhein-Erft-Kreis gut bekannt und wird stark nachgefragt. Mit einer wachsenden Nachfrage ist zu rechnen angesichts der Ausweitung des immer mehr Familien betreffenden Problems.

 

„Das Interventionsprogramm ESCapade will frühzeitig ansetzen, damit aus kleinen Problemen keine großen Schwierigkeiten werden. Dabei hilft uns die Boll-Stiftung.“

Jürgen Meisenbach,
Referent für Suchtprävention, Drogenhilfe Köln

Gutes fördern. Gutes tun.