Remanufacturing

wirtschaftliche und umweltfreundliche Produktion

Zunehmende Ressourcenknappheit erfordert eine Änderung der Wirtschaftsweise produzierender Unternehmen sowie das Neudenken der Produktionsprozesse. Hier gewinnt das Konzept der Kreislaufwirtschaft an Bedeutung. Ziel ist die Entkoppelung des wirtschaftlichen Wachstums vom Verbrauch endlicher Ressourcen sowie die Verlängerung von Produktlebenszyklen. Eine Strategie der Kreislaufwirtschaft ist das Remanufacturing. Die hohen ökologischen und ökonomischen Potenziale von industriellen Wiederaufbereitungsprozessen werden aktuell jedoch kaum ausgeschöpft.

Förderung

Ressourceneinsparung ein ökologischer Vorteil des Remanufacturing

Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation wird die Anzahl der weltweiten Verbraucher bis zum Jahr 2030 um drei Milliarden ansteigen. Damit einhergehend wird die Nachfrage nach endlichen Ressourcen stark zunehmen. Dies führt zu einer voranschreitenden Verknappung von Ressourcen. Angesichts dieser Prognosen sind aktuelle linearwirtschaftliche Modelle produzierender Unternehmen nach dem Prinzip "Nehmen-Herstellen-Entsorgen" nicht zukunftsfähig. Zudem schreibt der „Green Deal“ der Europäischen Kommission produzierenden Unternehmen vor, dass bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen freigesetzt werden dürfen. Die Kreislaufwirtschaft gewinnt in diesem Zusammenhang enorm an Bedeutung, da deren Einflüsse auf die Umwelt groß sind.

Das grundlegende Ziel der Kreislaufwirtschaft ist die Entkopplung des wirtschaftlichen Wachstums vom Verbrauch endlicher Ressourcen sowie die Verlängerung von Produktlebenszyklen. Um die Entnahme der Rohstoffe aus der Umwelt sowie Abfälle und Emissionen zu verringern, setzt die Kreislaufwirtschaft eine Veränderung der Art und Weise der Produktion und des Verbrauchs voraus. Produkte und eingesetzte Materialien sollen so lange wie möglich genutzt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Alles, was einmal aus der Umwelt in die Technosphäre gelangt ist, soll als Wert erhalten bleiben und verwendet werden.

Zur Erreichung dieser Ziele existieren innerhalb der Kreislaufwirtschaft verschiedene, sogenannte R-Strategien: u.a. Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacturing und Recycling.

Das Forschungsvorhaben am Lehrstuhl für Produktionssystematik der RWTH Aachen zielt darauf ab, produzierende Unternehmen mittels eines zu entwickelnden Referenzprozesses für die integrierte, hochiterative Produkt- und Produktionsprozessentwicklung dabei zu unterstützen, interne Entwicklungsprozesse "Remanufacturing-gerecht" auszulegen. Es werden die Einflüsse des Remanufacturings auf die Produkt- und Produktionsprozessentwicklung untersucht und in entsprechende Gestaltungsrichtlinien übersetzt. Zudem werden ein Referenzprozess für die Entwicklung von Produkt, Produktionsprozess und Remanufacturingprozess abgeleitet sowie im Prozess benötigte Werkzeuge, Informationen und Wirtschaftlichkeitskennzahlen herausgearbeitet.

„Circular Economy Ansätze sind zwingend, wenn wir der zunehmenden Erderwärmung wirksam begegnen wollen. Wir erforschen hier die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von Remanufacturing.“

Dr. Seth Schmitz, Abteilungsleiter Produktionsmanagement
Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University
Lehrstuhl für Produktionssystematik

 

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