MS-Sportstudie

Einfluss von Kraft- und Ausdauertraining bei Multipler Sklerose

Die Marga und Walter Boll-Stiftung fördert die KAMMS-Studie am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Studie untersucht den Einfluss eines kombinierten intensiven Kraft- und Ausdauertrainings auf Menschen mit Multipler Sklerose. Neben patientenorientierten Messgrößen wie der Müdigkeit, der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität steht vor allem das Immunsystem im Mittelpunkt der Forschung.

Förderung

Neuartiger Behandlungsansatz durch intensives, populäres Trainingsprogramm

Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Krankheit im jüngeren Erwachsenenalter. Sie ist neben den erschwerten Lebensbedingungen für die Betroffenen und ihren Angehörigen auch von großer gesellschaftlicher Bedeutung. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Situation bezüglich der Kontrollierbarkeit der Symptome und Beeinflussung des Krankheitsverlaufes zwar wesentlich verbessert, es bestehen aber weiterhin große Lücken und Probleme in der Behandlung dieser chronischen Krankheit. Aktuelle Studienergebnisse deuten vermehrt auf einen signifikant positiven Einfluss intensiver Trainingsformen auf die Multiple-Sklerose-spezifische Symptomatik hin.

In der KAMMS-Studie soll in einem neuartigen bewegungstherapeutischen Ansatz der Einfluss eines kombinierten intensiven Kraft- und Ausdauertraining primär auf den Biomarker Matrix-Metalloproteinase-2 untersucht werden. Dieser ist bei Menschen mit Multipler Sklerose nachweislich erhöht und beeinflusst über eine Zunahme der Durchlässigkeit er Blut-Hirn-Schranke das Entzündungsgeschehen im Hirngewebe und damit die Krankheitssymptomatik maßgeblich.

Einige Untersuchungen konnten zeigen, dass sich intensive Trainingsformen positiv auf die Serumkonzentration dieses Biomarkers bei Menschen mit MS in einem Rehabilitationssetting auswirken und mit einer gesteigerten physischen und kognitiven Leistungsfähigkeit einhergehen.

In der KAMMS-Studie soll nun der Einfluss eines kombinierten intensiven Kraft- und Ausdauertrainings in einem nicht-klinischen Setting alltagsbegleitend über 12 Monate untersucht werden. Berücksichtigt wird vor allem die Bewegungsintervention in einem frühen Krankheitsstadium, um dem Fortschreiten der Multiple-Sklerose-spezifischen Krankheitssymptomatik frühestmöglich entgegenzuwirken. Das gruppenbasierte populäre Trainingsprogramm soll in einem exzellenten Fitnessstudio zum Einsatz kommen und damit einen niederschwelligen Einstieg in den Sport bieten.

„Unser Ziel ist es Sportangebote für Menschen mit MS zu optimieren, um den Symptomen und ggf. dem Progress der Erkrankungen entgegenzuwirken.“

Dr. Dr. Philipp Zimmer,
Leiter der Studie am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin,
Deutsche Sporthochschule Köln

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