Equitherapy For Kids

Wirksamkeit pferdgestützter Therapie

Am Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport in Frechen wird eine multizentrische und kontrollierte Studie zur Wirksamkeit pferdgestützter Therapie für Kinder und Jugendliche mit dem diagnostizierten Förderbedarf der emotionalen-sozialen Entwicklung durchgeführt. Es werden sensomotorische, mentale und psychosoziale Wirkungen der Therapie valide und systematisiert erfasst und anhand eines längsschnittlichen Forschungsansatzes vertiefend in den Blick genommen. Die komplexen Wirkfaktoren pferdgestützter Therapie werden so zielgerichtet erfasst und messbar gemacht.

Förderung

"Equi Kids EsE - Equitherapy impacts for Kids"

Ergebnisse kleinerer Studien und Einzelfallstudien sowie auch die Erfahrungen professioneller Praxis sind sich über die Wirksamkeit therapeutischen Arbeitens mit dem Pferd einig. Es fehlt jedoch an einer evidenzbasierten Untermauerung der Annahmen. Die Forschung ist besonders wichtig in Bezug auf die Argumentationen gegenüber den Kostenträger und Leistungserbringern, da pferdgestützte Therapie zurzeit häufig noch selbst gezahlt werden muss, womit sich erhebliche Benachteiligungen für sozioökonomisch schlechter gestellte Familien ergeben. Hier setzt das Forschungsprojekt an. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Studie durchzuführen, die die Wirksamkeit von Interventionen mit dem Pferd belegt.

Innerhalb einer zweijährigen Vorstudie wurde ein ICF-basiertes, standardisiertes und modularisiertes Dokumentations- und Assessment-Tool entwickelt und bereits als Verlaufsbeurteilung in der therapeutischen Arbeit mit dem Pferd erprobt. Dieses Tool stellte sich als sensitives sowie valides Beurteilungstool für verschiedene Therapieformen heraus und ist seit Juni 2022 als progressive WEB-Applikation zur Therapiebeurteilung für Therapeut*innen in Deutschland verfügbar. In der Praxis erweist sich die App durch ihre zeitökonomische Anwendung sowohl für die wissenschaftliche als auch wirtschaftliche Zwecke als geeignet. Die Ergebnisse zeigten eine Verbesserung der mentalen, motorischen und psychosozialen Funktionsfähigkeit im Zeitverlauf über zwölf Wochen.

In der nun folgenden Studie soll die App zur zielgerichteten Messung von (heil-)pädagogischen und therapeutischen Effekten eingesetzt werden und im längsschnittlichen Studiendesign Ergebnisse auf Basis größerer Stichprobenumfänge generiert werden. Dadurch werden verlässliche Aussagen über Therapieeffekte und Wirkdauer bei verschiedenen Zielgruppen des Förderschulwesens im Bereich der emotionalen-sozialen Entwicklung erbracht.

Die Studie wird über drei Jahre am Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport als AN-Institut der Deutschen Sporthochschule Köln federführend von Franca Rosiny und Anne Züll durchgeführt. Finanziert wird die Studie von der Boll-Stiftung in Gemeinschaft mit der Imhoff Stiftung, Kämpgen-Stiftung und Gold-Kraemer-Stiftung.

„Unser Ziel ist stets die Verbesserung der Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft.“

Dr. Volker Anneken, Geschäftsführung
Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH, Frechen

Gutes fördern. Gutes tun.